Emily Stürmer 3 – Das Verlassene Haus

Emily Stürmer 3 – Das Verlassene Haus 

Kapitel 1: Das Verlassene Haus

Der dunkle Himmel eines Winternachmittags über Unterbü wurde von einem sanften Schein des Vollmonds erhellt, als Emely, Lina und Sven auf ihrem Heimweg ein altes, verlassenes Haus im Wald entdeckten. Der Anblick des düsteren Gemäuers weckte ihre Neugier.

“Schaut mal, was da drüben ist!” flüsterte Sven aufgeregt.

“Ein verlassenes Haus? Hier mitten im Wald?” Emely zog die Augenbrauen hoch, ihre Neugier geweckt.

Lina, immer für Mystik zu haben, sagte: “Vielleicht hat es ja Geheimgänge oder vergessene Schätze.”

Die Kinder näherten sich dem alten Gemäuer. Das knarrende Tor öffnete sich langsam, und der modrige Geruch alter Holzbalken stieg ihnen in die Nasen. Die Dunkelheit im Inneren schien von einer ungeschriebenen Geschichte erfüllt zu sein.

“Lasst uns reingehen und sehen, was wir finden können”, schlug Emely vor, und die anderen stimmten zu.

Die knarrende Tür öffnete sich weiter, und die Kinder traten in das Innere des Hauses. Der Holzboden ächzte unter ihren Schritten, und der Schein ihrer Taschenlampen enthüllte vergilbte Tapeten und staubbedeckte Möbel. Ein Hauch von Vergangenheit umhüllte sie.

“Hier könnte wirklich alles mögliche versteckt sein”, flüsterte Lina, ihre Augen auf die schattigen Ecken gerichtet.

Die Freunde durchstreiften die Flure, öffneten knarrende Türen und warfen neugierige Blicke in verlassene Zimmer. Plötzlich entdeckten sie einen Raum mit einem alten, verzierten Kamin.

“Schaut mal, das ist ja wie aus einem Märchenbuch”, bemerkte Sven, während er das vergilbte Gemälde über dem Kamin betrachtete.

Emely fügte hinzu: “Was meint ihr, sollen wir die Nacht hier verbringen? Es wäre wie eine Zeitreise in die Vergangenheit.”

Die Vorstellung, in einem verlassenen Haus zu übernachten, faszinierte sie. Die Kinder sammelten Holz für einen improvisierten Kamin und machten es sich vor dem Kamin gemütlich.

 

Kapitel 2: Gespenstische Geschichten am Kamin

“Also, wer erzählt die erste Gruselgeschichte?” fragte Lina mit einem verschmitzten Lächeln.

“Na gut, ich fange an”, sagte Emely und begann eine Geschichte über eine schattenhafte Gestalt, die angeblich durch die Gänge des verlassenen Hauses wandelte. Die Freunde lauschten gebannt, ihre eigenen Schatten tanzten im flackernden Licht des Kaminfeuers.

Die knisternden Flammen des improvisierten Kamins warfen flackernde Schatten an die Wände des verlassenen Hauses. Nachdem Emely ihre Geschichte beendet hatte, wurde die gespenstische Stille von Sven unterbrochen.

“Sicher, dass es nur eine Schattenfigur ist?” Sven grinste, um die Spannung zu brechen.

Lina schüttelte den Kopf. “Sven, jetzt mach nicht so einen Quatsch. Es ist nur eine Geschichte.”

“Aber vielleicht hat das Haus wirklich Geister”, fügte Emely mit einem verschmitzten Lächeln hinzu. “Vielleicht hören wir nachts leise Schritte oder geisterhaftes Flüstern.”

Die Vorstellung amüsierte die Kinder, und sie begannen, sich ihre eigenen Gespenstergeschichten auszudenken. Die Flammen des Kamins tanzten zu den Klängen ihrer Stimmen, und das Haus schien ihre Geschichten in sich aufzunehmen.

Sven, immer für einen Scherz zu haben, erzählte von einem freundlichen Hausgeist, der den Bewohnern vergessene Dinge wiederbrachte, indem er sie in den Ecken des Hauses plat. Die Kinder lachten über die Vorstellung eines gutmütigen Geistes, der vergessene Schlüssel und verlorene Socken aufbewahrte.

Emely setzte die gruselige Tradition fort und erzählte von einem mysteriösen Raum im Keller, in dem die Zeit stillzustehen schien. “Wer diesen Raum betritt, könnte vielleicht eine Reise in die Vergangenheit machen”, flüsterte sie theatralisch.

Die Kinder starrten auf den dunklen Kellereingang, als ob sie halb erwarteten, dass eine Gestalt aus längst vergangenen Zeiten auftauchen würde.

“Und was meinst du, Lina? Hast du eine Geschichte für uns?” fragte Sven, als er sich behaglich auf einem alten Sessel niederließ.

Lina überlegte einen Moment und begann dann von einem vergessenen Tagebuch zu erzählen, das angeblich im Dachboden des Hauses versteckt war. “Es soll die Geschichten der Bewohner enthalten, ihre Träume, ihre Liebe und ihre Geheimnisse.”

Die Kinder lauschten gebannt, als Lina die Atmosphäre des verlassenen Hauses mit ihrer Erzählung erfüllte. Der Raum schien lebendig zu werden, als würden die vergangenen Bewohner ihre Geschichten durch die Wände hindurch teilen.

Während Lina sprach, wurden die Schatten im Raum lebendig, tanzen im Schein der Flammen. Die knarrenden Geräusche des alten Hauses schienen plötzlich wie ein leises Murmeln vergangener Zeiten.

“Lasst uns nach dem Tagebuch suchen!” schlug Emely vor, und die Kinder stürzten sich in eine aufgeregte Suche nach dem vermeintlich vergessenen Tagebuch.

 

Kapitel 3: Die Geister der Vergangenheit

Die Suche nach dem vergessenen Tagebuch führte die Kinder tiefer in die verborgenen Ecken des verlassenen Hauses. Jedes knarrende Brett, jedes leise Wispern des Windes durch die Fenster schien ihre Neugier zu wecken. Der Dachboden, ein Ort voller vergessener Erinnerungen, lockte sie mit einem leisen Flüstern.

“Vielleicht verbirgt sich das Tagebuch hier oben”, flüsterte Emely, als sie die staubigen Treppen zum Dachboden hinaufstiegen.

Der Dachboden, von Spinnweben umschlungen, war erfüllt von einer geheimnisvollen Atmosphäre. Alte Truhen und vergessene Möbelstücke schienen auf Geschichten zu warten, die seit Jahrzehnten nicht mehr erzählt wurden.

Sven stöberte in einer verstaubten Truhe und zog ein vergilbtes Buch hervor. “Seht mal, was ich gefunden habe!” rief er aufgeregt.

Emely nahm das Buch vorsichtig in die Hand. Auf dem Einband prangte ein verblasstes Schloss. “Das könnte es sein. Lasst uns sehen, was sich darin verbirgt.”

Die Kinder setzten sich in einen halb verfallenen Kreis und öffneten das Tagebuch. Die ersten Seiten waren von zarten Handschriften gefüllt, die von vergangenen Bewohnern erzählten. Träume, Hoffnungen, Liebesgeschichten – die Seiten waren ein Fenster zu einer längst vergangenen Zeit.

“Wie romantisch”, murmelte Lina, während sie die zarten Zeilen las. “Das erinnert mich an Geschichten von Rittern und Prinzessinnen.”

Während sie weiterblätterten, entdeckten sie eine mysteriöse Seite, die von einem verborgenen Raum im Haus sprach. Ein Raum, der angeblich den Schlüssel zu den Geheimnissen der Vergangenheit barg.

“Wir müssen diesen Raum finden!” rief Emely aufgeregt aus. “Vielleicht gibt es dort Antworten auf all die Fragen, die das Haus in uns geweckt hat.”

Die Kinder begannen, das Haus erneut zu durchstreifen, diesmal auf der Suche nach dem verborgenen Raum. Sie folgten den Spuren der Vergangenheit, fanden verborgene Türen und geheime Gänge. Das Knarren der alten Dielen schien sie zu leiten, als würden unsichtbare Hände sie zu ihrem Ziel führen.

Schließlich stießen sie auf eine Tür, die zu einem Raum führte, den sie zuvor übersehen hatten. Die Tür öffnete sich langsam, und ein schwacher Schein enthüllte einen Raum voller vergessener Artefakte.

In der Mitte des Raumes stand eine antike Truhe, die von einer mysteriösen Aura umgeben schien. Emely öffnete die Truhe, und darin fanden sie eine Sammlung vergilbter Briefe, alter Fotos und seltsamer Artefakte.

“Diese Briefe erzählen von einer vergessenen Liebe”, flüsterte Lina, während sie einen der Briefe las.

Sven entdeckte eine alte Karte mit verblassten Markierungen. “Das ist eine Schatzkarte! Vielleicht hat der frühere Bewohner hier im Haus einen Schatz versteckt.”

Die Freunde betrachteten die Funde, als würden sie die Geschichten der Vergangenheit direkt vor sich sehen. Der Raum schien von den Erzählungen seiner früheren Bewohner zu leben.

Als sie die Funde weiter erkundeten, entdeckten sie eine versteckte Tür, die zu einem Raum führte, den sie zuvor nicht betreten hatten. Die Tür knarrte leise, als sie sich öffnete, und die Kinder traten in einen Raum, der von einem sanften Licht erhellt wurde.

In der Mitte des Raumes stand eine echte Schatztruhe. “Dies muss der Schatz sein, von dem in der Karte die Rede war”, sagte Sven mit glänzenden Augen.

Die Freunde öffneten die Truhe, und sie wurden von einem Funkeln magischer Gegenstände geblendet. Alte Münzen, schimmernde Blechkannen und verzierte Silberlöffel strahlten im Licht.

“Das ist unglaublich!”, rief Emely aus. “Der Schatz der Vergangenheit liegt hier vor uns.” Lina antwortet: “Ich glaube, dass ist eher der Schatz einer alten Oma.” und alle Kinder lachten.

Als die Freunde den Raum verließen, schien das Haus selbst zufrieden zu sein. Es sah plötzlich gar nicht mehr so gruselig aus. Die vergessenen Geschichten waren ans Licht gekommen, und die Kinder trugen die Magie der Vergangenheit in ihren Herzen.

Es wurde immer später und die Freunde liefen schnell nach Hause. Als sie wieder bei ihren Eltern waren erzählten alle von ihrem Abenteuer im Gruselhaus und waren dabei so aufgeregt, dass sich ihre Wörter überschlugen beim erzählen. Die Eltern lachten herzlich, da sie dieses Haus schon aus ihrer Kindheit kannten und dort gespielt haben.

“Gute Nacht, Emily!”

“Gute Nacht, Sven und Lina. Schlaft schön, meine Lieben!”

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